Von beelogger gibt es was neues, auch ein DIY-Profilsystem mit zwei Wägezellen:
Standfestigkeit : Die Waage kippelt nicht bei Wind & Wetter und imkerlichen Arbeiten.
Exzellent!
Das Design überzeugt mich! Die Last schön auf zwei Zellen verteilt. Der Kippschutz verhindert Kraftspitzen z.B. beim Aufsetzen der Beute. Durch die Rahmenkonstruktion kriegt die Beute auch Luft von unten.
Gibt es für die Wägezelle eine Empfehlung oder kann ich einfach eine 50kg (das sollte ja reichen) von aliexpress nehmen?
z.B.:
https://de.aliexpress.com/item/32780616737.html
Hallo Poesel
Ich empfehle Dir sehr, die von mir recht deutlich fotografierten Zellen zu nehmen…alles andere in der Preisklasse ist definierter Schrott und 50kg ist auch ein bischen zu wenig. 75 kg sollten es mindestens sein - die Empfohlenen haben 100kg - da ist man auf der sicheren Seite.
Im Beelogger-Aufbau ist eine CZL601AC mit 100 kg Nennlast zu sehen. Auf ebay.de habe ich die nicht gefunden, aber bei alibaba.com.
[edit] Bitte nicht nur nach CZL601 suchen, sondern den genauen Typ mit der Nennlast, da unter der Bezeichnung CZL601 diverse Zellen mit unterschiedlichen Größen verkauft werden, z.B. eine für das hier “falsche” bei tinkerforge.
Gegenläufiger vs. Einbau in gleiche Richtung
Wer sich das erste Foto auf Beelogger genau anschaut sieht, dass die Wägezellen gegenläufig eingebaut sind:
Auf FB gab es dazu schon eine Diskussion:
Warum werden die Wiegezellen gegengleich montiert? Spannt das nicht mehr bei belastung und giebt ungenauere Ergebnisse? Eine Seite senkt sich hinten bis zu 5 mm die andere vorne oder nicht??
Meine Antwort darauf war dann ein Hinweis auf Waage für TBH / Bienenbox / andere Trogbeute wo ich die Wägezellen in gleicher Ausrichtung montiert habe und mit den Wägeergenissen zufrieden war. Physikalisch macht die gegenläufige Ausrichtung für mich nicht so viel Sinn, da sich das Gewicht so “stauen” kann und die freie Beweglichkeit beider Wägezellen eingeschränkt ist. Allerdings machte @JerryBee auf ein praktisches Problem aufmerksam:
Es ist absolut nicht ratsam, Wägzellen in die gleiche Richtung auszurichten, da man dadurch einen schwungvollen Wackeleffekt in Kauf nimmt! Das Test-Ergebnis aus den entgegengesetzten Zellen spricht dafür
Bei der TBH-Waage habe ich 150er oder sogar 200 kg-Wägezellen verwendet. Dann wacket es natürlich nicht so und durch die breite Bauform der TBH-Beute ist es vermutich auch anders, weiter habe ich bisher die Beute noch nicht mit vollem Gewicht getestet.
Gummi-Dämpfung zur Vermeidung harter Gewichtssprünge?
Die Streifen aus einer Gummimatte beim Beelogger wird sicher auch einiges dazu beitragen, dass sich die Wägezelle trotz gegengerichtetet Ausrichtung noch bewegen kann. Harte Dämpfung / Federung macht auf jeden Fall Sinn. Das hatte ich auch beobachtet. Gegenüber meinem Wägebalken der ersten Stunde, die ohne jegliche Dämpfung zwischen Boden und Beute auskommt, ist die Variante mit Gummipuffer etwa bei den Statista-Völkern oder der TBH-Waage besser und liefert weniger Gewichtssprünge, vermutlich durch sprunghafte Ausdehnung bei Temperaturwechsel.
Danke @JerryBee für den Hinweis.
Um Querspannungen zwischen den beiden Auflagern zu vermeiden, könnte man ganz klassisch eine Fest/Loslagerungen machen. Naja, natürlich nicht richtig fest…
Auf der einen Seite eine rutschfeste Gummimatte und auf der anderen eine gleitfähige Auflage. Das wäre z.B. Hartplastik oder auch einfach das Aluprofil (bei entsprechendem Höhenausgleich).
Die Längenausdehnung ist im worst case <0,5mm (0,5m Länge, delta t von 20K, Wärmeausdehnungskoeffizient von 40/10^6K). Normalerweise vermutlich noch eine Größenordnung kleiner. Damit ‘frisst’ die Gummimatte auf beiden Seiten das weg.
Lange Rede, kurzer Sinn: so wie oben beschrieben funktioniert das bestimmt und minimiert Probleme durch Temperaturausdehnung.
Vielleicht etwas versteckt: 100kg Hochpräzise Wägezelle Wiegezelle Wiegesensor Gewichtssensor Load Cell | eBay
Danke für die Idee , poesel! Ich werde das mal testen, ob das merkliche Verbesserungen bringt!?
Ich hab das mal konstruiert.
https://autode.sk/390ZniA
Der Link ist leider nur 30 Tage aktiv. Ich mache davon aber auch gerne Fertigungszeichnungen, 3D PDFs oder was der Inventor sonst noch so ausspucken kann.
Netter Nebeneffekt ist, das ich auch gleich eine Festigkeitsberechnung habe.
Für das U-Profil reicht auch 2mm - das ist etwas gängiger.
Das L-profil hab ich 40x40x3 genommen. Das ist ebenfalls gängiger und sogar leicht steifer als 40x25x4.
Meine Wägezelle scheint etwas andere Abmessungen zu haben. Die M8 Schrauben sind jedenfalls nur 60mm lang.
Die Profile sind alle 500mm lang. Das hat zwei Gründe: erstens ist das (mal wieder) eine gängige Länge und zweitens sind meine Beuten 515mm tief. Der leichte Überhang ist, glaub ich, zu verschmerzen.
Weitere Vorschläge:
In den horizontalen Teil des L-Profils könnte man noch ein paar kleine Löcher bohren, damit Wasser ablaufen kann und keine Pfützen zwischen Profil und Gummi entstehen.
Für die Schrauben sollte man auf jeden Fall Zinkpaste o.ä. verwenden. Alu und Edelstahl neigen dazu zu fressen und dann kriegt man die nach ein paar Jahren nicht mehr auseinander.
Was mir bei der Konstruktion gefällt sind die L-Profile oben als Rutschschutz, auch die Gummierung, wenn man keine Gummipuffer als Füße verwendet um das ganze beweglich zu halten.
Was mir aber gar nicht gefällt ist, dass die Wägezellen offen liegen. Da kann Sonne direkt und einseitig drauf scheinen und das wird sicher die Wägung verfälschen. Daher würde ich das U-Profil umdrehen, um Schutz rechts und links für die Wägezelle zu haben.
2 mm Dicke finde ich ziemlich dünn, ich habe ja die Waage von Ron hier der glaube ich sogar 3 mm hatte, war mir zu lidschäftig. 5 mm wie bei meinen Wägebalken ist sicher nicht nötig, hat aber den Vorteil, dass man Semkkopfschrauben verwenden kann um die Waage dann auf eine ebene Fläche zu stellen. Mit dem drehen des U-Profils wird die Waage auch deutlich flacher!
Diverse Aluprofile gibt es mit mm-genauem Zuschnitt bei https://www.gemmel-metalle.de/.
Gutes Argument mit der Sonne. Das U-Profil würde ich aber nicht umdrehen. Da sammelt sich dann nur Wasser und Dreck. Man könnte aber an das L-Profil seitlich Holz als Blende anschrauben.
Die Bauhöhe finde ich jetzt nicht so besorgniserregend.
Ich hab mal 200kg ‘draufgestellt’. Da ist der Sicherheitsfaktor immer noch >6 :
Alternativ ginge natürlich auch Edelstahl. Ist nur etwas mehr Aufwand beim bohren.
Anbei nun die Zeichnung. Dem scharfen Beobachter wird nicht entgehen, dass ich noch etwas andere Profile gewählt habe. Das ist der Beschaffung zuzurechnen. Dadurch ist das noch stabiler geworden und keinesfalls fimschelig… ;-)
Gekauft auf ebay bei ‘sixbros_de’. Der war weniger als halb so teuer wie der Gemmel. YMMV.
Beelogger Waage.pdf (67,9 KB)
Hmmm, ich finde die offene Konstruktion suboptimal, wir haben doch das U-Profil schon da, warum nicht einfach umdrehen! Wenn Wasser ablaufen soll, Löcher bohren oder ein L-Profil unten und oben ein T-Profil verwenden, damit es über die ganze Fläche offen ist. Oder man nimmt unten nur ein L-Profil, geschlossene Seite nach außen neben die Wägezelle, innen offen und oben ebenfalls ein L-Profil. Sonne auf die Wägezelle ist ech Mist und warum da noch eine Holzleiste dran schrauben wenn wir das Material (unnütz) unten eh haben. Das schützt die Wägezelle und den komplizierten Kram mit Einschlaghülsen kann man sich auch sparen, weil man das Aluprofil einfach über zwei Löcher anschraubt.
Überlastschutz finde ich erst mal nicht nötig, die Wägezellen haben meist eine Bruchlast von 300 %, d.h. bei einer 100 kg Zelle müssten 300 kg drauf. Da muss man schon mutwillig draufspringen um das zu erreichen. Man braucht sie vermutlich eher damit sich das Alu oben nicht verbiegt, mit einem 5 mm-er Alu könnte das aber passen.
Die Wägezelle CZL601 (100kg) ist 40 mm breit und 22 hoch. Wenn man ein 50er U-Profil mit 3 mm Dicke (je Seite) hat sind innen noch (50-2*3-40-=) 4 mm frei, etwas knapp, könnte aber gehen. Bei meinem Wägebalken mit Bosche H30 und 50 er Alu habe ich 5 mm Spiel.
Die Waage ist jetzt so geplant, dass die Wägezellen parallel zu den (längeren) Seitenwänden der Beute stehen. Theoretisch könnte man die zwei Zellen auch parallel zum Flugloch und hinten anbringen. Welche Vorteile / Nachteile hätte das? Weniger Material, da meist die Beuten länger als breiter sind. Vorteile bei einer Kippkonrtolle? L-Schiene würde gegen wegrutschen vorne helfen. Wo brauchen wir sie eher vorne oder an der Seite?? Macht eine Rutschsicherung in die jetzt noch offenen Richtungen noch Sinn? Vermutlich eh eine sehr wacklige Angelegenheit eine Kippkontrolle auf einer Waage und man sollte es lassen. ;-)
Ich fürchte, da sind wir unterschiedlicher Meinung. Ein nach oben offenes U sammelt Wasser und Dreck. Im worst case sammeln sich Blätter o.ä. unter der Wägezelle und verfälschen das Ergebnis.
L-Profile sind nur halb so verwindungsteif wie Us. Das müsste dann unten auch ein 5er oder mehr sein. Dann kann man auch beim U bleiben. Zumal das durch die Verschraubung gegen die Holzplatte praktisch zum Kastenprofil wird und damit schön verwindungssteif ist.
Der Überlastschutz ist nicht zwingend notwendig. Da wir den aber für den Preis von 4 Flügelmuttern erhalten, würde ich den drin lassen. Wenn der Dich vor den Folgen einer einzigen Ungeschicklichkeit bewahrt, hat er sich schon gelohnt.
Die Anordnung der Zellen an der Seite hat den Vorteil, das man den Zustand derselben von hinten kontrollieren kann. Bei querer Anordung müsste man sich für die vordere Zelle vors Flugloch stellen. Das ist bei den Damen meist unbeliebt.
Bei der Kippkontrolle ohne Falz zieht man die Zargen ja erst mal nach hinten. Dann bleibt der Gesamtschwerpunkt auch ungefähr in der Mitte. Hmm.
Es ist ja nicht komplett offen, drüber ist ja wieder ein L-Profil, nur ein Spalt von ca. 5 mm ist über die ganze Breite, siehe:
Ich habe die bei mir schon seit einigen Jahren im Einsatz, was so ausschaut:
Ausser etwas Krümel war da noch nie etwas drinnen.
Stimmt, er Falz hinten könnte mit einigen Varroaschiebern in Konflikt kommen.
Habe einen Falz und kippe schon vorne, mit Waage würde ich mich das nicht trauen.
Let me use our local search for you:
- https://community.hiveeyes.org/t/beelogger-waage-mit-2-wagezellen/2737/5
- https://community.hiveeyes.org/t/comparison-of-different-load-cells-for-a-4-point-scale/418
Da sind jeweils Datenblätter zweier verschiedener Typen verlinkt.
Daher:
[zu Simulationsergebnissen der Materialbeanspruchung]
Klar.
Ist auch kein Problem, dafür gibt es ja Fühlerlehren (wp de). Nur nicht die Lehre einklemmen, die Blätter sind meist nicht gehärtet. - Bei den China-Waagen ist der Überlastschutz, also die Schraube mit Kontermutter, auch nur grob auf 1,5 oder 2mm eingestellt, das sollte man deutlich verringern, wenn Stoßbelastungen erwartet werden können.
Das, was Ihr finden wollt, heißt “Nennmeßweg” oder "deflection at Emax" oder “rated displacement” oder “déflection nominale”.
Bei Biegestab-Waagen aus Edelstahl sind das oft nur 0,1…0,2 mm, für Biegestäbe aus Aluminium geben z.B. HBM, Vishay (VPG) regelmäßig Werte von <0,5mm Nennmeßweg an.
Dann ist die Meßzelle aber kaputt; die Sicherung muß für 150% Emax ansprechen, oder sie ist wirkungslos - wenn die Meßzelle und ihre Genauigkeit erhalten werden soll. Wenn nicht, darf man auch für 300% dimensionieren. ;)
Die habe ich wohl gesehen. Da sind aber nur die für die Messtechnik relevanten Angaben drin.
Dann stimmt das ja so ungefähr mit meiner Simuation überein.
Danke - das wollte ich nur wissen. Beim simulieren darf man die Realität nicht ausser Acht lassen
Die gibt es für ca. 5€ beim Motorradzubehör (wenn man analog kaufen möchte).
Hmm, dachte “Bruchlast >300%” bedeutet, dass sie erst ab Nennlast x 3 kaputt geht.
Wie kann man einen Sonntag besser verbringen, als im Keller?
Es hat ca. 3 Stunden gedauert, ist aber auch noch nicht 100% fertig. Man braucht dann doch einiges an Gerätschaften. Ein halbwegs gut ausgestatteter Hobbykeller hilft ungemein.
Man kann das sicherlich manuell mit Schraubstock, Bohrmaschine, ein paar Holz- & Metallbohrern und Holz- & Metallsägen erledigen. Spaß macht das vermutlich nicht.
Ich möchte hier aber nochmal die Konstruktion loben. Gut durchdacht, einfach & funktional. Verzeiht auch einiges an Ungenauigkeiten im Aufbau.
Es wird noch ein Update der Zeichnung geben und ich erkläre, was ich warum so gemacht habe. Aber das erst, wenn alles fertig ist.