Wetterstationen von froggit.de

Kennt oder hat jemand schon Erfahrungen mit der Wetterstations-Hardware von https://www.froggit.de ? Preislich hört sich das nicht schlecht an und es scheint auch eine API zu geben, hier Wetterstation Froggit HP1000SE - Erfahrungen - Mächeler.de habe ich diesen screenshot gefunden:

EasyWeatherIP_003

API-Doku bisher leider nicht.

Die HP1000SE PRO sieht optisch der EFWS 2900 sehr sehr ähnlich, abgesehen vom Feinstaubsensor und zweitem (Innenraum-)Thermometer, kostet die dort 340€! Bei Conrad/Voelkner gibts die für 150€. (Wird auch grad von pollin/elv o.ä. für ~ 250€ oder so angeboten.) [Edit: Aaah, ohne Feinstaub- und Innensensor gibts die dort auch für 150.]

Die EFWS2900 hab ich mir in der Tat auch mal geholt (tl;dr Dashboard): Sie verschickt alle 16 Sekunden irgendwelche Daten über 868MHz, welche sich entspannt per RTL-SDR-Dongle einfangen lassen. Dazu verwende ich nen SDR-kompatiblen DVB-T-Empfänger [1] und das tool rtl_433, das daraus [2] auch gleich nen JSON-String knetet, der sich ebenso bequem direkt nach mosquitto_pub pipen lässt. Dank @roh nochmal fürs Finden.

Meteorologisch bin ich ob des Aufbaus alles andere als überzeugt: Das Raumschiff integriert Temperatur, Wind und Niederschlagsmessung auf einen Fleck, also eine Höhe. Eigentlich möchte man diese Messungen auf drei unterschiedlichen Höhen (2m, 10m, 1m) machen. Aber hey; für 150€ fand ich das günstig. Aber nicht für über 300€!

ps.: Verglichen mit den amtlichen Messungen bin ich mit der Temperaturmessung doch sehr zufrieden, die Feuchtigkeitsmessung wirkt ab ca 90-93% nicht mehr ganz akkurat, aber das ist für die Preisklasse durchaus akzeptabel. Der Niederschlag wirkt aufm ersten Blick auch ziemlich plausibel; hier warte ich aber noch auf nen Starkregen-Ereignis zum Aneichen mit dem angeeichten Niederschlagswerten ausm Regenradar. Wind hab ich mir früh etwas demoliert; für die Richtung scheint der Sensor vom Aufbau her defintiv “nen Achtelkreis” genau zu sein, ne Genauigkeit “dazwischen” wird auch errechnet, aber is vmtl eher mit Vorsicht zu genießen.

Ja, sonst sitzt da ne Batterie drin und wenn genug Sonne scheint, wird die Station auf Solar betrieben (die Bakterie aber nicht geladen).

Was mich in der Datenaufbereitung verwundert: Mit jedem 16s-Frame wird immer der Wind mitgeschickt (der Parameter fluktuiert ja auch am meisten); Richtung, Geschwindigkeit und ne Max.-Windgeschwindigkeit. Nun ist mir noch nicht klar ob die Max.-Windgeschwindigkeit nen Max der letzten n 16s-Werte angibt oder nen Max. aus innerhalb-der-letzten-16s. Letzteres wirkte mir ob der Daten nicht ganz plausibel, aber der Max.-Wert liegt durchweg höher als alle current-Werte. Aber das nur am Rande …


  1. Laut lsusb mit “Realtek Semiconductor Corp. RTL2838 DVB-T”-Stein. ↩︎

  2. protocol 78 # Fine Offset Electronics, WH25, WH32B, WH24, WH65B, HP1000 Temperature/Humidity/Pressure Sensor ↩︎

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Hier habe ich auch noch einen guten Erfahrungsbericht zur HP1000SE Pro WIFI gefunden: Wetter Berlin, Heiligensee, Schulzendorf, IBERLINB43

Ganz unten auf der Seite Infos zur " Custom Server"-Konfiguration bei Ecowitt-Stationen (die HP1000SE xxx ist auch eine) Ecowitt Wetterstationen []

Auch gut: Erfahrungsbericht Inbetriebnahme HP1000SE PRO Ultrasonic - Das Wetterstationen Forum

Software, um die Daten von einem lokalen RasPi per custom server zu empfangen und dann weiterzuschicken https://loxwiki.atlassian.net/wiki/spaces/LOXBERRY/pages/1240959272/FOSHKplugin#FOSHKplugin-Installation

5 posts were split to a new topic: Code für RTL-SDR-Dongle für Funk-Wetterstationen

@wtf kennst du die DP2000 / Ecowitt Wittboy zufällig? Was mir gut gefällt: Anemometer und Regensensor sind nicht mechanisch, sondern digital!

Hier ein Testbericht dazu, interessant sind auch die Kommentare darunter, die das ein oder andere Ergebnis relativieren.

Und noch ein YouTube-Vide, das zum Thema Sicherheit ein paar Dinge sagt, default teilt man wohl alle seine Daten falls man die Einstellungen nicht änder: Ecowitt Wetterstation Wittboy GW2001 in Home Assistant nutzen - YouTube

Den DP1100 7-In-1 All-In-One Außensensor / Ecowitt Wittboy Außensensor gibt es aktuell in Kombination mit unterschiedlichen Displays oder einem gateway, was den Preis sehr variantenreich macht. Für die Schnee- und Eisfreiheit ist bereits eine Heizeinheit verbaut, dazu braucht es allerdings eine steckdosenbasierte Stromversorgung.

Interessant ist auch, dass hier alle Wetterstationen als “WLAN-Stationen” beworben werden: Froggit Wetterstationen Shop - WiFi Wetterstation die aber – so weit ich gesehen habe – alle nur mit 838 MHz / Garage funken und dann ein Gateway / Display mit Gateway die Daten abgreift und per WLAN ins Netz pustet. Nun wird mir auch die Bezeichung “Wi-Fi Internet Funkwetterstation” auf der website klarer. :-) Wetter-Stationen, die ab Außensensor gleich per WLAN schicken habe ich bisher nicht gesehen. Man braucht also immer ein Garagenfunk-zu-WLAN Gateway.

Spannend, spannend. Ist mir beides noch Neuland. Wind mittels Ultraschall messen ist ja der neuste heiße Scheiß und der Preis von dem Ding ja mit dem gut abgehangenem Anemometer (und Windrichtungsgeber) 6410 von Davis vergleichbar. Laut Spec ist die Windgeschwindigkeit vom Ultraschallgerät hier etwas präziser (Davis: 1 m/s or ±5% (whichever is greater), DP2000: <10m/s: ±0.5m/s, ≥10m/s: ±5%) … bei der Windrichtung schneidet hingegen die Davis besser ab: ±3° (statt DP2000: <2m/s: ±10°, ≥2m/s: ±7°)

Bin zum Thema Windmessung just neulich in das Rabbithole gefallen, da mir meine EFWS2900 (mechanisch identisch zu HP1000SE) sehr hohe max-Windgeschwindigkeiten liefert und ich über die Davis als Neuanschaffung/Referenz nachdenke. (Soo mechanisch ist die Davis im elektronischen Sinne auch nicht mehr: Ab 2013 wurde der Reedschalter in der 6410 wohl durch nen Hall-Sensor ersetzt.)

Grundsätzlich haben die Schalenanemometer nen “overshoot”-Effekt, der nen Peak auch mal 5% höher ausfallen lässt und nen entsprechenden Nachlauf. Das fällt beim Ultraschallt weg. Die Froggit/Ultraschall mag aber nur bis 144km/h messen, die 6410 verspricht bis 322km/h.

Getreu des Axioms “wer Mist misst, misst Mist” bleibt festzuhalten was meteorologisch so “die Größe Wind” im Detail ausmacht. Jenseits lustiger Erkenntnisse wie “der Mittelwert aller Geschwindigkeiten aus ihren unterschiedlichen Richtungen ist kleiner als der Mittelwert der jeweiligen Vektorgeschwindigkeiten, das ist aber vernachlässigbar ;)”, “Geschwindigkeiten unter 0.5m/s werden zu 0”, “absurde Ablese-Regeln bei stark wechselnden Richtungen und plötzlichen, großen Richtungs/Geschwindigkeitsänderungen (insb beim DWD)” bleiben hier zwei-drei erwähnenswerte Punkte:

  • Der kleinste sinnvolle Mittelwert sind 10min (laame, aber man darf ja für Updates vielleicht auch ungeduldiger sein)
  • Die maximale Windgeschwindigkeit wird als Böen-Geschwindigkeit betrachtet und ist alle 250 Millisekunden als Mittelwert über die letzten drei Sekunden (12 Samples alle 250ms) zu bilden. Der 10m-Mittelwert wird über die 2400 Einzelsamples gebildet. Das mit den drei Sekunden ist wesentlich und berücksichtigt das emprisch ermitteltete Schadensausmaß einer Böe.
  • Es gibt Regeln für den Standardfehler! :)

Wenn ick jetz auf meine EFWS schaue, morst die mir alle 16 Sekunden einen Mittelwert und einen Maximalwert zu. Wie der Maximalwert gebildet wird, bleibt mir unklar. Die Propaganda zur Ultraschallstation sagt auch nur “Sensor reporting interval: 8.8s”.

[Der Witz bei Betrachtung des Davis 6410 Sensor ist es eben, dass mensch mit nem ESP/Whatnot ne “auf jedenfall WMO-konforme-Messung” selber bauen kann. Ob nun die EFWS2900 oder die DP2000 eine solche liefert bleibt bis zuletzt unklar. Was man nicht selber macht, weiss man auch nicht!]

Zum “haptischen” Niederschlagsmessung hab ich noch keine Meinung. Aber dit klingt doch arg nach Neuland! Bzw. erscheint mir die Bestimmung der Messgröße “Volumen einer Flüssigkeit” doch mit ner Wanne irgendwie nachvollziehbarer als mit nem Flächendruck.

Weiterführendes zur Windmessung hatt ich hier gefunden, die beiden Dokumente bilden so die Instrumenten-Bibeln bei den Wetterfröschen in der Welt respektive in Schland:

Wenn ick grob ins Inhaltsverzeichnis der beiden Dokumente schaue klingt für mich bei denen auch kein Instrument nach “haptischer Niederschlagsmessung” (vielleicht mag das nochmal jemand eye-ballen?) → Dit kenn wa nicht! Das haben wa noch nie so gemacht! Dit mit der Wippe haben wir schon immer so gemacht! … Da könnt ja jede:r kommen! ;)

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Ecowitt (froggit ist Reseller mit eigenem Branding) bietet die Möglichkeit auf deren Server die eigenen Wetterdaten zu exportieren und über ecowitt.net anzuzeigen. Daten stammen vom Sensor-Array WS90 (Bezeichnung bei Ecowitt) / DP1100 (bei Froggit) mit Ultrasonic Windmessung und Haptischem Regensensor.

Dashboard schaut dann so aus:

… und hier Wind-Daten mit denen ich nicht so zufrieden bin. Scheint ja um die Mittagszeit recht windstill gewesen zu sein (Wind nur aus einer Richtung) dennoch Windgeschwindigkeit um 2 km/h. Der Sensor ist momentan nur provisorisch auf ca. 1,5 m montiert, vielleicht liegt es auch daran.

Das mitgelieferte Display zeigt nur einen Satz Regendaten an. Online gibt es Niederschlag “normalen”

… und Niederschlag Piezo.

Verglichen mit meinen old school Regenmesser scheinen eher die “normalen” Werte zu stimmen, der analoge Regenmesser hatte 15 mm gesammelt, die 16 mm bei Rainfall scheinen zu passen, die 11 mm Piezo sind eher ein Reinfall. Auch das zur Wetterstation gelieferte Display zeigt 16 mm daily rain an, dann wird das eher passen.

Die komischen Winddaten bei der WS90 (Ecowitt) / DP1100 (Froggit) haben mich gestört und ich habe mir das nochmal genauer angeschaut:

Auf der ersten Grafik sieht man wie der Sensor bis ca. 19 h auf meinem “windstillen” Schreibtisch liegt, war auch keine Heizung oder ander starke Luft in der Nähe. Er zeigte dennoch regelmäßig Werte von 2 km/h Windgeschwindigkeit und Böen bis 4 km/h.

Auch draußen zeigt der Sensor bei gefühlter Windstille – hier 16:30 -18:30 h – immer noch etwas Luftbewegung:

Nun gab es die Tage ein firmware update und im den release notes wurde genau mein Problem beschrieben:

WS90 Firmware V1.3.0 Upgrade 2023-01-20
optimize low/no wind speed detection algorithm.

Oben in der Grafik um ca. 19 h eingespielt, die Streuung der Windrichtung wurde etwas mehr, aber immer noch Ausschläge, allerdings Test draußen, kann auch mehr tatsächliche Bewegung sein. Da ich noch nicht zufrieden war habe ich den Sensor um 22 h re-kalibriert. Das Verfahren ist dabei etwas komisch und erinner eher an die Justierung eines Feuchtesensors, aus der Froggit-Anleitung:

Kunden verwenden diese Funktion nur, wenn die Windgeschwindigkeit bei
Windstille nicht auf Null zurückgeht.
Nachdem das Produkt normal funktioniert, verwenden Sie ein Tuch oder einen
Schwamm mit guter Wasseraufnahmefähigkeit (um das Echo der
Ultraschallwellen zu verhindern), um den Lufteinlass vollständig zu umhüllen.
Drücken Sie mit einer Büroklammer mit offenem Ende die CAL-Taste und halten
Sie sie drei Sekunden lang gedrückt;

Nun ist die Windrichtung zwar wieder etwas homogener, aber immer noch keine Windstille im Grafen.

Heute habe ich den Sensor reingeholt (ca. 8 h) und kurz indoor beobachtet, immer noch “Wind”, um ca. 11 h habe ich nochmals “kalibriert” (ist ja eher tarieren) allerdings nicht mit einem nassen Handtuch um den Sensor, sondern “normal” im Raum stehend.

Und siehe, ab da sind die Messwerte schön auf der Nulllinie! Zeitweise nich mal Böen!

Aktuell ist die Wetterstation wieder draußen und misst 2 bis 3 km/h.

Total spannend, ja! Ich hatte letztes Jahr jenes Gerät in der Hand, für die Erschließung eines entsprechenden Python Treibers, siehe GitHub - maritime-labs/calypso-anemometer: Python driver for the Calypso Instruments Ultrasonic Portable Solar wind meter (UP10).

Das Gerät (Datenblatt) hat nicht nur den Ultraschallsensor, sondern auch einen Kompass [1]. Es ist komplett verkapselt im IPX8 Gehäuse, funkt mit BLE, hat eine Solarzelle zur Stromversorgung, ist für die Montage auf einem Mast gedacht, und etwas teurer.


  1. Es hat keinen Kompass mehr, siehe eCompass and temperature not working · Issue #27 · maritime-labs/calypso-anemometer · GitHub. ↩︎

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Etwas überraschende – für mich – Auflösung der Inkonsistenzen. Es ist gar nicht meine Wetterstatiion, die zwei Werte leifert, sondern mein Gateway fängt durch “auto-claiming” alle Wetterstationsdaten in Garagenfunkreichweite ein und schickt sie dann auch als “meine” Daten an ecowitt.net, Details zur Auflösung unter: WS90 / DP1100 Ultrasonic Windmessung und Haptischer Regensensor - Das Wetterstationen Forum . Agggrrrrrrrrr!

Das bedeutet aber auch, dass mein “haptischer” doch eher falsche Werte liefert, die weder mit den “eingefangenen”, fremden Daten noch mit meinem old school Gardena-Hand-Regenmesser übereinstimmen.

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rtl_433 würde dranschreiben welche Station/welches Protokoll es empfangen hat ;)

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Hier auch noch ein Fundstück zum Thema.

Via:

Hier drüben wird detaillierter beschrieben, wie das genau klappt. Merci!