Der erste Test mit dem beim BOB-Hardware-Kit beiliegenden 2000 mAh-LiPo von Eckstein und einer 0,5 W-Solarzelle, gekauft bei SODAQ, aus meinem Bestand verlief nicht erfolgreich!
Der node stand von 8. bis 10. Juli nahe am Haus, mit befriedigender WLAN-Versorgung aber eher schattig. Der Versuch, ihm etwas mehr Sonne zu spendieren scheiterte erst mal, weil das WLAN nicht bis zum neuen Standort reichte, daher gibt es von 10 bis 16 h am 10. Juli keine Daten. Der node kam erst mal wieder zurück auf den (schattigen) Ursprungsstandort.
Am 11. Juli stellte ich ihn dann auf die andere Hausseite mit mehr Sonne und gutem WLAN-Empfang. Hier sieht man auch ein eiziges mal, dass die Solarzelle den LiPo von 3,7 auf 4,1 V aufgeladen hat. Zwei Stunden später war das alte Energiebudget aber wieder erreicht.
In der Spannungskurve oben sieht man so gut wie keine Ladezyklen, der Akku hat damit nicht mal eine Woche gehalten. Das Grafana-Dashboard zu den screenshots oben.
Meine Vermutung ist, dass mit der Ladeelektronik irgend etwas nicht stimmt! Ich habe die zwei charge-Indicator-SMD-LEDs auf dem breakout das erste mal mit Heißluft abgelötet, vielleicht habe ich da das IC überhitzt, sonst kann ich mir nicht erklären, warum die Solarzelle so gut wie keinen Strom liefert.
Die Solarzelle ist, wie bei den anderen schon im Feld bewährten nodes Open Hive GSM oder Open Hive WIFi Solar unter dem transparenten Deckel der Elektronik-Box verbaut. Das gerade verwendete case ist schon etwas älter und der Deckel leicht blind, das kann Sonne etwas reduzieren, führt – nach meinen Erfahrungen aber nicht zum Komplettausfall.
Hier zum Vergleich die Ladezyklen eines Open Hive WIFi Solar mit gleicher CN3065-Ladeplatine, gleicher Solarzelle, nur einem anderen LiPo (1200 mA von SODAQ) und eben einem ESP8266 (Adafruit Huzzah) an anderem Standort in Berlin Moabit, ebenfalls im gleichen Zeitraum wie oben:
Man sieht hier deutlich, dass der LiPo aktuell täglich voll geladen wird und das System keinerlei Stromprobleme hat.
Was auch noch Mist ist und wir ja schon bei anderen Tests beobachtet haben: Der LiPo sollte eigentlich einen eingebauten Hardwareschutz vor Tiefentladung haben. Meine bisher verwendeten SODAQ-Lipos regeln auch bei ca. 3,2 V ab und schützen so den Akku. Der Eckstein-LiPo hat sogar ein Datenblatt und da steht auch
Discharge Cut-off Voltage 3.0V
was ich so interpretiere, dass der LiPo eigentlich bei 3,0 V keine Energie mehr liefern dürfte als Selbstschutz. Unsere Daten oben zeigen aber ein anderes Verhalten, die letzte Messung sagt 2.6 V, mit Messtoleranz vielleicht noch als Ausreißer erklärbar, sollten wir uns aber bei Gelegenheit nochmal genauer anschauen!
Fazit: Erst mal unerfreulich und nicht wie erwartet, mit teilweise gleichen Komponenten aufgebaute Systeme liefern deutlich abweichende Performance. Wir müssen nochmal schauen, ob beim Testnode verwendete Hardware funktioniert, nochmal über die Platine schauen und einen zweiten Versuch starten.
Wir fassen zusammen:
- Der Akku wurde kaum geladen.
- Der Akku riegelt nicht bei ~3,0 V ab.
- Die Laufzeit damit beträgt nicht einmal eine Woche.