Ausreißer bei den Temperaturwerten, Drift bei den Gewichtswerten

Hm, ich kann jetzt nicht ganz nachvollziehen in welchem Wertebereich das Gewicht bei Dir schwankt. Laut linker y-Achsen-Beschriftung soll diese Achse Celsius, Feuchtigkeit, Millibar und Kilogramm abbilden: Demnach hättest Du in der Tat ne krasse Schwankung von knapp 20kg bis knapp 40kg (ich nehm mal an bei eigentlich gleichbleibendem Gewicht).

Da aber der Millibar-Wert von 999.4 in der linken y-Achse bei 50 eingezeichnet ist, möcht ich mir jetz eben auch nicht sicher sein, dass der letzte Kilogramm-Wert nicht zufällig mit der linken y-Achsen-Beschriftung harmoniert.

Bei welchem Wert lag das Gewicht denn um “Do. 0u”?

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Do 00:00 17.1 kg

die mBar Skala ist nicht links sondern rechts … :slight_smile:

Bei der Temperaturmessung mit den DS18B20 würde ich den von @robert-hh überarbeiteten Onewire-Treiber onewire.py und dx18x20.py übernehmen. Meine Tests zeigen deutlich weniger Ausreisser. Jetzt kommt im Durchschnitt nur alle 500. Messung ein CRC-Fehler vor, den man gut abfangen kann.
Ich bin dabei, den Treiber in Hiverize/Fipy einzubauen, bin aber noch nicht ganz fertig…

Bei der Gewichts-Messung muss man mehrere Dinge beachten: die relative und die absolute Genauigkeit. Es ist sehr aufwendig, mit einer Bosche-Wägezelle die bis zu 200 kg messen kann, eine Briefwage mit einer absoluten Genauigkeit von 1 g zu bauen. Besonders mit einem billigen AD-Wandler HX711 aus China. Da muss man Abstriche machen. Die Auflösung von 24 bit kann nur theoretisch erreicht werden, in der Praxis ist man über 18 - 20 bit froh. Ebenfalls muss man die Temperaturdrift von vielen Wägezellen berücksichtigen. Mit meiner China-Wägezelle von 1 kg teste ich nur den HX711 und die Software. Mein “Testgewicht” von 10 g wiegt je nach Temperatur und anderen Faktoren von 5 bis 14 g. Da nützt keine Temperaturkompensation sondern nur eine bessere ( teurere ) Wägezelle.
Z.Z. teste ich verschiedene HX711-Treiber und den Einfluss von analoger und digitaler Masse ( Jumper auf BOB-HAT-V5 ). Die Bosche-Wägezellen werden mit dem abgeschirmten Kabel bis zur Messelektronik benutzt. Deshalb glaube ich nicht, das der HX711 ausgelagert werden muss.

Hi Didi,

hier kurz noch ein paar weitere Meldungen zum 1-Wire/DS18X20 Treiber.

Viele Grüße,
Andreas.

Hi Ingo, so krasse Werte habe ich bisher nicht gesehen. Auch die Ausreißer bei den DS18B20 sind deutlich mehr als ich bisher bei meinen setups beobachtet habe, wie gesagt wollen wir die in den Griff bekommen mit:

  • austausch der Treiber
  • statt Verwendung eines einzigen Messwerts nehmen wir den Median von 10 aufeinanderfolgenden Messungen

Beides ist schon in der Hiveeyes-Firmware implementiert und könnte von da nach BOB protiert werden.

Bei der Wägezelle stimmt was prinzipielles nicht!! Schwankungen über 20 kg hatte ich noch nie beobachtet! Das sind keine “normalen” temperaturbedingten Abweichungen, die liegen maximal im Bereich von 50-100 g, wenn überhaupt so hoch.

@Thias erzählte mal von ähnlichen Beobachtungen nachdem er ein Steckbrett duch eine gelötete Platine ersetz hat. Der vermutete pysikalische Hintergrund war damals, dass feuchtigkeitliebende Reste von Flussmittel zwischen den Pins dafür gesorgt haben, dass schwach Strom geflossen ist. D.h. du könntest etwas Spiritus nehmen und mit einer alten Zahnbürste die Flussmittelüberreste am HX711-Platinchen entfernen. Vielleicht hilft das. Ansonsten Schraubklemmen nochmal überprüfen, vielleicht auch ein Päckchen Silica in die Box legen. Aber “normal” sind 20 kg delta nicht!

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Es geht nicht um die DS18B20, nur um die Wägezelle.

Es ist eine BOSCHE Wägezelle, die Kontakte sind Schraubbar … es ist das original BOSCHE Kabel an der Wägezelle.
Nach Deiner Aussage sollte alles gut funktionieren … OHNE dieses Extremen Drift. Tut es aber nicht, und eine Auflösung der g Werte sind auch nicht das vorliegende Problem.
Das vorliegende Problem ist, dass die Messwerte hier nicht zu gebrauchen sind. Es wird also so hart das klingt Datenmüll produziert.

ein HX711 kann nur die Messbrückenwerte in ein digitalen Wert umwandeln…

ColdJunction Kompensation sehe ich auch an dieser Stelle nicht … alleine die Übergangswiderstände der Klemmverbindungen in Abhängigkeit zur Temperatur PLUS nochmal Feuchtigkeit sind massiv – potenziert durch die Länge des Wägezellenkabels.

Wir haben an dieser Stelle Freilandsysteme und keine auf dem Schreibtisch mit gedämpften Umweltfaktoren.

Das mit den Überresten werde ich mal testen!!! Guter Tip.
Hilft da Ethanol … oder welches Fluid ist da möglich? Bremsenreiniger, also Waschbenzin?

Die Schraubklemmen werde ich nochmal nachziehen … aber die sollten ja wenn überhaupt einen langsamen Drift über tage haben, wenn diese Korrosionsbedingt Ihren eigenwiderstand verändern…

Schade ist, dass ich von den ganzen Kölnern so gut wie kein Feedback zu den Daten erhalte.

hier mal vom gestrigen Tag in komplett
hx2

Das sieht ja fast so aus wie (viel) Regen oder – viel wahrscheinlicher! – Sonnenschein aufs Kabel um die Mittagszeit.

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Sonnenschein :-)

und das nur auf das Kabel aussen und die FiPy Box

Die WAAGE selbst ist in meiner Dämmkiste

Ein Softwareproblem sind die Ausreißer bei den Temperaturen, bei der Waage ist es etwas anderes, denke aber, kein Softwareproblem. Nur um die letzte Möglichkeit bei der Software auszuschließen. Ist die Waage korrekt justiert? Was passiert, wenn du ca. 1 kg zusätzlich drauflegst?

Dafür ist das board schon vorbereitet, siehe die nächste Abbildung. Dafür müsste man den HX711 auf dem BOB hat herunternehmen, den Stecker bei der Waage entfernen, statt dessen eine Schraubklemme auf das board löten (3,5 mm Pin-Abstand) und dort ein 4-adriges Kabel für das digitale Signal anschrauben. Auf dem Foto sieht man auch eine HX711-Platine an die ich Schraubklemmen (“Standard”-RM 2,54) gelötet habe an die Wägezelle und digital-Kabel angeschlossen werden können.

Ich habe hier einige Wäge-Systeme mit genau unseren Komponenten schon über verschiedene Jahreszeiten und Zeitperioden im Einsatz und mir sind solche Sprünge noch nicht aufgefallen, daher bin ich recht zuversichtlich, dass es kein allgemeines Architekturproblem der Hardware ist, sondern ein Einzelfall. Auch die Messungen hier Strain gauge load cell tests in a DIY climate chamber - #9 by zmaier mit Bosche-Zelle und HX711 sprechen nicht für ein generelles Problem.

Wenn gar nichts hilft müssen wir auch an einen defekten HX711 oder eine defekte H40 / Platine denken, könnte ja auch sein.

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spooky …

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Sonne auf das Kabel ist auf jeden Fall auch eine negative Einflussgröße, hatte ich hier auch, weil ja die Solarzelle nach oben muss, dann versucht das Kabel verschattet nach oben zu führen oder zumindest Richtung Norden nach oben zu führen.

Bei @IngoP muss etwas grundlegendes falsch sein.

Was mich stutzig macht: wir hatten gestern in D Bodendruck in der Spanne 1015-1020hPa. Deine Druckwerte sehen recht konstant aus (würde die rechte Y-Achse auch nicht bei Null referenzieren, wenn das geht). Ganz dumm gefragt: Du bist sicher, dass du bei der Visualisierung nicht Druck und Gewicht vertauscht? :thinking:

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Das ist das
Normale BOB Frontend. Ich visualisiere nichts selber

Kabel ist Ri. Norden ausgerichtet. Fast… paar Grad daneben… NNW

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Könntest Du evtl. alle Kurven ausser Gewicht mal wegklicken und mit der Temperatur des BME280 vergleichen?

Wenn ick mir dazu mal die gestrigen Wetterdaten von Köln-Bonn, annehmend, dass sich der Stock da grob in der Nähe befinden möge, ankieke scheint die Gewichtskurve schon latent mit der Lufttemperatur und aber insbesondere der Sonnenstrahlung zu korellieren. Gut fest zumachen an dem “mehr” vor und nach der zwischenzeitigen Wolkendecke von 13:10 und 13:40h:


Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD), Climate Data Center (CDC), aktuelle 10-minütige Stationsmessungen der Lufttemperaturen, Extremtemperaturen und Sonnenstrahlung für Deutschland, Qualitätskontrolle noch nicht vollständig durchlaufen.

Die bodennahen Temperaturen (bräunliche Linien, 5cm) sind vmtl. umso relevanter; schließlich befinden sich Kabelage, Stock und Computer vmtl. doch eher in Bodennähe denn in 2m Höhe. Und dort am Boden wirkt die Sonneneinstrahlung ja umso doller.

Na bin ick mal gespannt was mensch da auf der Spur ist …

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Das passt schon. Köln-Bonn hatte auf Stationshöhe (91m über NN) zu Tagesbeginn 1008 und zum Tagesende 1001.8hPa, konstant fallend. [Edit: Uuund! SCNR: Auf der Zugspitze hatte es auch gestern nur ca 702hPa gehabt! ;)]

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