Imkerei nutzt KĂŒnstliche Intelligenz
Ebenfalls mutig fand ich die PrĂ€sentation eines ungewöhnlichen Prototyps, der hochspannend fĂŒr die Varroa-Resistenzselektion in Vereinen oder Zuchtbetrieben ist. Johann Ecker ist mit seinem Projekt Queensaver nach vorne gegangen, indem er High- und Lowtech zusammenbringt und eine Idee mit Potenzial auf der Messe prĂ€sentierte.
Wer kennt nicht die stĂ€ndige Kontrolle des Bodenscheibers auf natĂŒrlichen Milbenfall, das ZĂ€hlen und Dokumentieren? Denn wir mĂŒssen uns ein reales Bild vom Grad der Parasitierung mit der Varroamilbe der Völker machen können. Gerade das Dokumentieren ist in der Saison eine Belastung, geschweige denn das Auswerten der Daten.
Ecker bietet jetzt neben der klassischen Stockwaage inklusive Smartphone-Applikation eine sich selbst erneuernde, auf einer Rolle befindliche Varroawindel mit Kameraauge und KĂŒnstlicher Intelligenz (KI) zur ZĂ€hlung an. Das Backoffice wird ebenso digital automatisch gefĂŒhrt, sodass wir ohne weiteres Zutun einen hervorragenden Ăberblick bekommen. Und â das ist eben Messealltag - wir haben dann gleich gefachsimpelt ĂŒber das Programmieren der KI und die Umsetzung und Realisierung anderer Gadgets (neuartiger GerĂ€te), die ich schon auf dem Smartphone habe, wie die automatisierte AuszĂ€hlung des Bruthygienewertes mittels der Fotos auf dem Handy.
Zwar wird der ZĂŒchter das letzte Wort sprechen, aber hier deutet sich eine Arbeitserleichterung in einem AusmaĂ an, mit welcher der Zugang zum Zuchtgeschehen in Hinsicht auf Varroaresistenz fĂŒr fast jeden Interessierten umsetzbar wird. Vor allem Belegstellenbetreiber, Vereine oder Institute könnten davon profitieren.
âQueensaverâ - ein Prototyp zum automatischen kontinuierlichen Erfassen der Varroamilben-Abfallsrate unter dem Bienenvolk.
Fotos: Silke Friederich, Weingartenhonig
â Es ist ein Knistern in der Luft - bienen&natur 12-2022