Hier ein paar Testdaten von mir:
Beschreibung des Setups
- Board: Open Hive WiFi Solar / Adafruit HUZZAH
- MCU: ESP8266
- Wägezelle: Bosche H30A
- Wägegestell: L-Profil-Wägeplattform (Open-Hive 1/2-Waage)
- Kabellänge Wägezelle: ca. 1 m
- ADC: HX711
- Strom: 4 x AA
- Gewicht: 3 kg (wird im Datensatz als 6 kg angezeigt, da 1/2 Waage)
- Messung alle 60 Minuten
- Standort: Balkon in Berlin-Friedenau
- Zeitraum: 2017-02-07 bis 2017/04/07
Hinweis: Die Daten von 2017/02/18 bis 2017/03/03 wurden gelöscht, da anderes Testgewicht.
Erhobene Daten
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Via Open Hive:
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Via Hiveeyes:
Impressionen
Analyse
Die ca. 1100 Datensätze decken einen Temperaturbereich von -5,2 bis 29,9 °C ab. Wie auf dem Foto zu sehen ist ist der Temperatursensor, ein DHT22, mit einem Plastik-Becker geschütz. Hier entsteht Stauwärme - vermute ich - weshlab die 30 °C vermutlich nicht ganz realistisch sind. Das Gewicht geht von 6,003 bis 6,106 kg wobei das reale Gewicht schon auf firmware-Ebene gedoppelt wird, da die Waage eigentlich für eine “halbe Messung” konzipiert ist. Daher sind die realen Gewichte 3,002 bis 3,053, sprich sie schwanken um ca. 50 g!
In einem x-y-Diagramm schaut das dann so aus, x: Gewicht, y: Temperatur:
Vieles ballt sich im 6,02 bis 6,04-Bereich bei einem Temperatur-delta von ca. 20 ^C. Die Korrelation beträgt 0,4, schon ordentlich. Auch scheint es grafisch so, dass es zwei Verteilungen gibt, eine lineare mit 0 Steigung über den gesamten Gewichtsbereich und eine zweite ca. 6 kg bis 6,08 mit einer positiv linearen Abhängigkeit zur Temperatur.
Wenn man bedenkt, dass die Werte unter Freilandbedingungen entstanden sind müsste man von den gemessenen Werten noch den Anteil abziehen, den der Regen als stehendes Wasser verursacht. Man sieht im nächsten Diagramm ganz schön, dass bei Regen - als Indikator eignet sich 100% Luftfeuchte ganz gut - das Gewicht ebenfalls ansteigt. Vielleicht sollte ich das mal rausrechnen.
Fazit
Für mich ergibt sich damit kein Handlungsbedarf in Richtung Temperaturkompensation! +/- 25 g sind absolut in Ordnung als Schwankung und jenseits von dem (im positiven Bereich) was die Wägezelle als eichfähige Zelle mit einem Maximalbereich bis 200 kg hergibt! Auch sind Temperaturänderungen langsame Änderungen die gerade im Regelbetrieb mit weiteren Einflussgrößen wie Honigeintrag, Flugbienen usw. einhergehen.
Das Anbieten einer Temperaturkompensation würde ein Problem herbeireden, das es nicht gibt. Wir sollten statt dessen lieber sagen, unser Setup ist so gut, dass wir so etwas nicht brauchen!
Wie auf der Mailingliste geschrieben, hatte ich bei der Testwaage unter einem Volk Schwankungen die deutlich höher waren als hier berichtet, allerdings ohne konstantes Gewicht, die Bienen waren es aber auch nicht. Ich möchte damit sagen, dass es auch bei mir Schwankungen gibt, die ich allerdings nicht näher eingrenzen konnte oder an einem anderen Aufbau gelegen hatten. Sprich, das Thema ist für mich noch nicht “durch”. Als Überzeugung dafür, dass wir so was brauchen hätte ich aber gerne Fakten, sprich Messdaten von Temperatur und Gewicht mit weiteren Ausschlägen als bei mir.
Die ganze Geschichte lief bei mir nur mit 3 kg, kann sein, dass sich so eine Waage bei 150 kg dann anders verhält, was zu prüfen wäre …