Untersuchung und Datensammlung zur Temperaturabhängigkeit des gesamten Wägezellen-Subsystems

Drüben bei HX711 zittert kamen wir erneut auf die Temperaturabhängigkeit der Wiegung. Wir lagern den dort losgesponnen Diskussionsverlauf nun hier ein.

Aus der Reihe Gewicht vs. Umwelt.

image

https://swarm.hiveeyes.org/grafana/d/0CJxruMZz/amo-fipy-workbench?refresh=1m&panelId=7&fullscreen&orgId=2&from=1565452316650&to=1565473916650

1 Like

magst du mal nen ds18b20 nehmen und mit kabelbinder an die waegezelle (metall an metall) machen und mitplotten?

1 Like

Danke für den Vorschlag. Sobald ich dafür Zeit und Gelegenheit finde, werde ich das gerne tun und die Daten dazu zur gemeinsamen Analyse teilen.

1 Like

Hier die Temperaturdrift meiner China-Wägezelle mit max. 1 kg


Die Sonne hat mittags auf meinen Schreibtisch geschienen. Da ist die Bosche-Wägezelle deutlich besser.

1 Like

Ist die grundsätzlich Temperatur-kompensiert?

Für 10 € mit HX711 geht keine Temperaturkompensation. Deshalb machen ja alle billigen Waagen einen automatischen Tara-Abgleich nach dem Einschalten

Na wenn ich den Themenbereich “Wiegen” richtig verstehe misst das Setup entweder nur einen Widerstand (der, der durchs Gewicht verzerrt wird), dann ist sie meinem Verständnis nach nicht temperaturkompensiert oder aber sie misst noch nen Referenzwiderstand, der sich an nem nicht-arbeitenden Teil des Metallstücks befindet und als Temperatur-Referenz-/Kompensationswert genommen wird.

@weef konnte mir das persönlich ganz gut erklären, hier drüben finden sich auch noch Dinge im Forum dazu, wo dieser Aspekt erwähnt wird:

Sonst schließen sich ja noch weitere Fragen an:

  • Wie lang ist das Kabel?
  • Ist das Kabel geschirmt?
  • Welche Farbe hat das Kabel? [1]
  • Ist das Kabel der Sonne ausgesetzt?
  • Bekommt auch der Metallblock selbst Sonne ab?

  1. Klingt lächerlich, aber der Seebeck-Effekt nimmt auch dort Einfluß. ↩︎

1 Like

Zum Testen auf dem Schreibtisch habe ich folgendes setting:

Die China-Wägezelle befindet sich zwischen 2 Plexiglas-Platten und wird zum Testen mit einem 10g-Brief belastet. Die 5 DS18B20 und der BME280 befinden sich in einer Pappbox mit Klarsichtdeckel um Luftstömungen zu reduzieren.

Wenn nun vormittags die Sonne auf das Ganze scheint, verändert sich das angezeigte Gewicht so stark mit der Temperatur.

Die Bosche-Wägezelle ist draussen auf dem Teststand deutlich temperaturstabiler.

Danke füers Bild, ich nehm an die Sonne “flutet” das Setup vollständig? Fände es mal spannend zu sehen, wie stark der Effekt ist, wenn bspw. nur das rote Kabel und nicht Wäageblock und Fipy-Board der Sonne ausgesetzt sind. (Und danach mal das rote Kabel durch nen weißes tauschen).

1 Like

Wenn der Alublock der Waage direkte Sonne (!) abbekommt sind die veränderten Werte eher chaotisch, das ist nochmal etwas anderes als ein Temperaturänderung der kompletten Umgebung!

Wägezelle immer beschatten!! Wenn möglich das Kabel ebenfalls!!

Du wirst ähnliche Effekte bei der Bosche haben, wenn die in der Sonne liegt.

2 Likes

Das oben ist meine Testumgebung auf dem Schreibtisch.
Meine Testbeute mit der Boschezelle sieht so aus:


Über dem ganzen ist ein Dach aus Acrylglas. Die Wägezelle liegt immer im Schatten. Seit 6 Wochen steht eine Testwasserkiste mit 10 kg darauf. Die Temperaturabweichung liegt bei 10.0 kg +/- 0.1kg.

1 Like

Das Testsetup deiner Bosche-Zelle ist deutlich besser als das der China-Zelle, ohne direkte Sonne auf Wägezelle und ggf. auch auf das Kabel. Ich denke, wenn du so die China-Zelle testen würdest, wären die Schwankungen geringer / anders als bisher gemessen.

Good thing you noticed. And yes one could expect greater temp dependent deformation of metal in cell with higher temp. But if the basic hive is fairly heavy compated to load variatio (from honey mainly) possibly it doesnt matter that much

Ein weiteres Beispiel ist die 1kg China-Wägezelle zum Testen auf meinem Schreibtisch:


Da hilft keine Temperatur-Kompensation sondern nur eine bessere Wägezelle von Bosche
Die Wägezelle wurde im AP-Modus auf 10 kg abgeglichen. Hat nicht so ganz funktioniert, aber zum Software testen reicht es.

Keine hardware-basierte, die in den Datenblättern manchmal drinnen steht meinst du? Ansonsten schaut das ja mit fast r = 1 sehr gut zu korreliert und softwaretechnisch könnte man die vermutlich gar nicht so schlecht kompensieren.

Ich habe die Temperaturdrift der Boschzelle H40A auf der Terrasse bei Nachtfrost untersucht:

Auch in der Vergrösserung sieht das relativ gut aus:


Bei 16000 Messungen gibt es kaum Ausreisser. Auf der Webseite sieht man nichts:

1 Like

An interesting observation from @hsors to this subject:

1 Like

Sorry to come back to a topic that has already been discussed quite a lot but I would like to better understand.
I am using H40 load cells from Bosche. I have calibrated them and i apply a temperature compensation which is a simple linear function of temperature. Below is the graph of what I measure with the best load cell that I have when no load is applied to the scale. See graph below. With temperature compensation, max error is 25g and mean error is 5g (my worse load cell has error ~2.5 higher). I can probably live with that (at least with the best one) but I really don’t understand why I have so much more fluctuations during day time than during night. Initially I thought it was because the load cell was receiving direct sun light but when I make sure the scale is in the shadow, the fluctuations are the same.
Any idea ?

The wiring between the cell and the analog-to-digital-converter (ADC) changes its impedance while its temperature is changes. Try to keep the wire between those as short and as thermal shielded as possible. Looking at the graphs: Is the wire or the cell exposed to the sun during sunset, and less during sunrise?