Temperaturgenauigkeit DHT22 vs. DS18B20

Hallo,

bei meinem Testaufbau stelle ich eine ziemlich konstante Temperaturdifferenz von ~1,5 C° zwischen dem DHT22 und DS18B20 fest.
Hat jemand Erfahrung, welchem Sensor hier mehr zu trauen ist? Dann würde ich je nachdem ein Offset setzen.

Danke, Johannes

Hi Johannes, schau dir mal meine Daten mit 5x “Innen”-Temperatur (H1-5) mit DS18B20 gemessen und im Vergleich dazu die “Außen”-Temperatur mit einem DHT22 oder 33 gemessen – kann es nicht mehr genau sagen – an. “Außen” und “Innen” sind nur die Labels in der Grafik, gemessen wurde tatsächlich an gleicher Stelle.

http://open-hive.org/apiary/test01/node004.html

Du kannst mit Click and Drag reinzoomen und mit Doppelklick wieder herauszoomen.

Was man schön sieht:

  • die 5 DS18B20 haben auch eine Streubreite von 0,5 °C
  • laut DS18B20-Datenblatt dürfte es innerhalb der Spec sogar 1 °C sein
    || ±0.5°C Accuracy from -10°C to +85°C
  • weiter ist der DHTxx-Wert manchmal über, manchmal unter dem DS18B20, also nicht so systematisch anders.

Schau dir auch gerne mal diese Daten mit ebenfalls 5 DS18B20 und 2 DHTxx an:
http://open-hive.org/apiary/clemens/node001.html

  • auch da siehst du “schön”, das die zwei DHT auch eine Variabilität haten und damit unterschiedlich messen.
  • im Datenblatt des DHT22 steht auch
    || Accuracy humidity ±2%RH(Max ±5%RH); temperature <±0.5Celsius

D.h. es könnte einfach die normale Streuung der beiden Sensoren sein, und wenn du etwas am setup änderst oder einen Sensor tauscht, könnte es schon wieder anders sein.

Weiter habe ich beobachtet, dass die Platzierung der Sensoren einen großen Einfluss hat. Z.B. werden gleich andere Werte gemessen, wenn ein Sensor auf dem Schreibtisch liegt, der andere aber über die Platte herunterhängt. Der DHT hat ja ein Gehäuse, die DS18B20 nicht. Das kann einen Unterschied machen, wenn du am Ort der Messung Luftbewegungen hast.

Packe die Sensoren wirklich direkt nebeneinander und suche einen Platz an den keine Zugluft ist, vielleicht ändert das auch schon wieder deine Beobachtungen.

Beim DS18B20 kann man die Auflösung auch softwaretechnisch ändern, so weit ich weiß, fährst du den aber schon mit 12 bit, also höchster Auflösung.

So aus der Hüfte heraus würde ich eher den DS18B20-Werten trauen. Vielleicht wirkt sich die bekannte Ungenauigkeit bei den Feuchtewerten des DHT22 aber hier auch auf die “gefühlte” Genauigkeit der DHT-Temperatur aus, und “in echt” ist es gar nicht so schlimm. ;-)

@Thias hatte auch systematische Unterschiede bei den beiden Sensoren beobachtet (war glaube ich aber nicht so viel wie bei dir) und auch @wtf kann sicher noch etwas zum DHT allerdings im Vergleich zum BME280 sagen!

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Hallo Clemens,

also bei deinen Daten schaut das viel besser aus.
Bei mir sind wirklich immer 1,4 bis 1,6 C° Differenz.
Danke für den Hinweis auf die gleichen Messbedingungen. Die beiden Sensoren sind tatsächlich ca. 15 cm horizontal und 10 cm vertikal entfernt gewesen. Ich hatte nicht gedacht, dass das so einen Einfluss auf die Lufttemperaturmessung haben könnte. Ich habe jetzt die beiden Sensoren mal direkt nebeneinander gelegt und bin gespannt, wie sich die Werte jetzt entwickeln. Ich habe vor, aufgrund Deiner Aussagen auch nochmal ein paar Tests zu machen, welche Faktoren auf die Messung noch Einfluss haben. Z.B. Nähe zum Untergrund, Raumlage des Sensors, usw.

Gruß Johannes

Was im Außenbereich auch noch schief gehen kann ist die “Verpackung” der Sensoren.

Ich habe ja die DHTs in einen umgedrehten Plastik-Ikea-Becher gepackt und dann am Anfagn auch noch gemeint, die Temperatur am Flugloch (Süden!) messen zu wollen. Das ging für die Mittagswerte schief:

Der Becher wirkt wie ein Glashaus und die Luft heizt sich auf. Nun hängt er auf der Nordseite der Beut und arbeitet etwas besser, bei direkter Sonne liefert er aber immer noch zu hohe Werte.

Hier gibt es ein paar Tipps für bessere (aber auch etwas teurere) Lösungen zur Verschattung:

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