Nächtliche Gewichtszunahme: Was ist da los?

hallihallo, schaut euch doch mal die nächtlichen gewichtsentwicklungen der letzten tage in meinen beiden kisten an (tageslichtphasen sind dunkelgelb hinterlegt):

screenshot

die braune kurve verläuft wie erwartet: nachts kontinuierlicher moderater gewichtsverlust, da wird nektar zu honig eingedampft.

was aber passiert da bei der grünen kurve (hab die beiden mich irritierenden abschnitte markiert)?
kommen da bienen von spätnächtlicher sauftour zurück? zwischendrin eine nacht wie zu erwarten. dann wieder so eine schräge nacht? was ist da los?

(wie auf dem bild zu sehen, stehen die beiden kisten quasi nebeneinander, im vordergrund die mit der grünen kurve)

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Hi Markus,

danke für die Datenforschungsaufgabe. Möglicherweise sind es nicht die Bienen, sondern die Technik?

Wie sieht es denn aus, wenn Du die Temperaturkurve daneben hältst? Lassen sich so vielleicht irgendwelche abhängigen Effekte erkennen?

Viele Grüße,
Andreas.

ich dachte, da müsste ich mir gar keine gedanken drüber machen, weil je nebendran der kontrollstock die gleichen (temperatur)bedingungen hat und sich unauffällig verhält.

ein temperatur-gewicht-panel hab ich hier:

(braune kurve am besten ausschalten, hab ich hier im embedding-link nicht hingekriegt.)

Der nächtliche Temperaturabfall ist an den Markierungen links und rechts mit nächtlichem Gewichtszuwachs stärker als in der Nacht in der Mitte, in der keine Gewichtszunahme zu verzeichnen ist, und vermutlich “ganz normale” Nektarverdichtung verbildlicht.

Ich rate aber nur, ohne viele konkrete Kenntnisse. Bestimmt kommen andere auf die Lösung.

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danke für die erklärungsidee. aber wenn in den stärker abkühlenden nächten die erklärung läge für die nächtlichen gewichtsanstiege in der grünen kiste, dann hätte ich gleich die nächste frage: warum zeigt sich der effekt nicht auch bei der anderen kiste mit der braunen kurve?

die völker sind in sehr ähnlichem zustand: voll ausgebaute bienenkisten mit vollem honigraum. und auch die kurven sind sonst sehr ähnlich im verlauf, meist nur unterschiede in der stärke der kurvenbewegungen, nie so deutlich und lang anhaltend in der richtung

Auch wenn ich mich weiterhin nicht auskenne, wäre die Vermutung, dass das eine Setup temperatursensibler ist als das andere, selbst wenn es aus den gleichen Komponenten bestehen sollte.

Kannst Du nachvollziehen, ob entweder auf die eine oder die andere Kiste länger die Sonne scheint, bevor es Nacht wird – selbst wenn sie nur wenige Meter auseinanderstehen?

das ist tatsächlich so. die grüne kiste steht nachmittags früher im schatten, die braune deutlich später. aber: bei bei beiden kisten ist die elektronik ja unten drunter. das kabel zur grünen ist länger, ich habe es verbuddelt. allerdings nicht tief. der boden kann wärme halten. jetzt war besondere bodenhitze nicht das vorherrschende merkmal der letzten tage… die auswertungselektronik steht unter der braunen kiste.
aber wenn hier die ursache läge: hätte der effekt dann nicht schon viel eher mal auftreten müssen seit ich in diesem setting messe (16. mai 23)?

auf jeden fall: danke, dass du so hartnäckig dran bleibst, erklärungsansätze hinsichtlich der messapparatur auszuloten!

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Das kommt vermutlich auf das Delta an. Wenn Du bei obigen Markierungen auf die jeweils vorherigen Tageshöchsttemperaturen schaust, siehst Du, dass bei den Ereignissen mit nächtlichem Gewichtsanstieg das Delta bei um die 10°C liegt, während es beim mittleren Ereignis nur um die 5°C waren.

Wenn Du ähnliche Ereignisse findest, bei denen die Auswirkungen anders sind, könnte es ein Gegenbeweis sein – bis ich mir was neues ausdenke ;].

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der ganze zeitraum ende juni ist geprägt von deltas>=10. kein einziges mal ist ein nächtlicher gewichtsanstieg zu verzeichnen:

Hier nochmal mit Tele auf die rechte Nacht. Der Gewichtsanstieg beginnt um 19:40 Uhr, und endet um 21:45. Dämmert [sic!] da was?

Ok, dann kanns die (Luft-)Temperatur an und für sich nicht sein.

Aber vielleicht die direkte Sonnenexposition? Das wäre eh wahrscheinlicher…

Achso, das ist Quatsch. Das ist ja jeden Abend so. Pardon – es geht ja um die folgende Nacht, nicht um den Abend.

Bis um 10 Uhr Abends kommen jetzt natürlich noch immer Bienen mit Lindennektar heim.
So richtig viel ist der Gewichtsanstieg bei Dir ja nicht. Da würde ich deshalb auf die letzten Heimkehrer tippen.

Anstiege von 50 oder auch 100g später in der Nacht sind dann Taupunktunterschreitungen, also regelrechte Taubildungen auf den Kästen.
Vergleichbares tritt sonst auch durch nächtliche Niederschläge auf.

Und Anstiege ab 4,30 Uhr oder auch 5 Uhr werden bei uns jetzt immer vorab mit einer scharfen Gewichtsabnahme im Bereich von 50 bis 500g eingeleitet. Dann holen die Mädels nämlich Dank dem nächtlichen Tau (und schon lange bevor ich aufstehe) den Waldhonig (Tauhonig) rein.


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@HartmutMuench: da leuchtet mir was ein: tau, der sich auf dem dach oder an der kiste niederschlägt. das werd ich mal beobachten. danke für den interpretationsvorschlag!

und: die zwei kisten stehen zwar nah beinander, aber die eine (die mit dem gewichtsanstieg) steht vor einer mauer, die nach osten zeigt, schon am nachmittag im schatten steht und auf umgebungstemperatur auskühlt. die andere kiste steht vor einer von innen geheizten außenwand, die nach süden zeigt (also tagsüber viel doller aufheizt und weniger schnell auskühlt). die unterschiedlichen abstrahlungen von mauer und wand könnten den unterschied zwischen den beiden kurven verursachen.

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