INMP441-Audiodaten aus einem Bienenvolk im September

Wir haben im Sommer 2017 einige Audio-Aufnahmen von weiselrichtigen vs. weisellosen Völkern mit einem Handy gemacht und anschließend Spektrogramme davon erzeugt, Details s. Sound Samples and Basic Analysis Hive with Queen vs. Queenless :

Nun wollte ich diese Ergebnisse replizieren, allerdings mit einem FiPy und angeschlossenem INMP441 und recording auf SD-Karte mit diesem Micropython-Code. bee-observer_bee-monitoring-micropython/mic-to-sd_adapted-fipy_2-advanced at master · ClemensGruber/bee-observer_bee-monitoring-micropython · GitHub

Ich habe zwei Völker damit untersucht:

  • Volk 1 Ein weiselrichtiges Wirtschaftsvolk von 2020, das bereits im August eine AS-Behandlung per Nassenheider bekommen hat
    – auf 2 Zargen, oben Futter / Honig unten der Brutbereich
    – bei der kurzen Inspektion (nach der Aufnahme) war keine verdeckelte Brut auf der Wabe mit der Königin vorhanden

  • Volk 2 Ein Ableger von 2020, der es lange nicht “aus dem Quark” geschafft hatte, nun aber weiselrichtig war.
    – 2-magazinig (da vor längerem ein anderes Volk mit diesem vereinigt), Königin war im zweiten Raum (nach der Aufnahme wurde der BR2 zu BR1, Futterwaben nach oben gehängt und das Volk so winterfertig gemacht).

Beide Völker wurden nach der Soundaufnahme angeschaut und in beiden entweder die Königin oder offene Brut gesichtet.

Audioaufnahmen wurden von unten durch den Gitterboden hindurch gemacht, d.h. der Varroaschieber wurde etwas eingeschoben, darauf das Mikro platziert und wieder vorsichtig zurückgeschoben.

Volk 1

Das erste Volk hat ein etwas breiteres Spektrum als Volk zwei, man sieht einige peakts bei 130 und 250 Hz am Anfgang bzw. in der Mitte, vermutlich aber nur Bienen mit Flügelbewegung nahe am Mikro.

Das typische “laute” Freqzenzband um 250 Hz und das etwas leisere im Bereich 130 Hz wie oben beim weiselrichtigen Volk im Sommer 2017 sehe ich aber nicht.

Volk 2

Wie gesagt war im ersten Magazin nicht viel los, die Königin war oben im 2., d.h. wir hören nicht viel mehr als ein paar zufällig vorbeikommende Bienen. Die tiefen Geräusche sind vermutlich Straßenlärm aus der Nähe.

Diskussion

Das zweite Volk fällt vermutlich komplett aus der Messung, da der Bienensitz zu weit vom Mikrofon entfernt ist. Beim ersten Volk ist die Interpretation schwierig. Entweder unser technischer Aufbau oder das Mikrofon INMP441 ist schlechter als das im Handy oder Bienen hören sich im Herbst anderst an, auch weiselrichtige. Da das Volk bei der kurzen Inspektion, vermutlich AS-behandlungsbedingt keine bis wenig Brut hatte könnte das spezielle Audiosignal oben auch ein Signal für “Brut in allen Stadien ist da und Königin ist da” sein und kein reines Signal für nur weiselrichtig

Störgeräusche

Hier noch ein Beispiel wie externe Geräusche – hier ein vorbeifahrendes (vermutlich) Motorrad – das Spektrogramm doch beeinflusst, (am Ende der Aufnahme).

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Klingt auf alle Fälle interessant. Könnte mir auch vorstellen, das das bisher vermeintlich als Königin ist da interpretierte Signal auch eher ein Brutpflege Signal ist. Sollte man auf alle Fälle im Hinterkopf behalten. um das zu überprüfen müsste man bei einem wesellosen Volk, eine Weselprobe mit 2-3 Brutwarben machen. Das Signal müßte sich dann innerhalb ein paar Stunden/Tage ändern und nicht erst in Tagen/Wochen.

Die Völker der Kategorie “Colony without queen” hatten verschiedene Brutstadien, ich habe Ableger mit offener Brut und auch gedeckelten Brutwaben gemacht, daher dachte ich eigentlich das Signal sei schon robust und würde nur die Königin betreffen. Aber ja, wir brauchen da noch mehr Stichproben und unterschiedliche Völker und Jahreszeiten!

Und ich muss nächstes mal wieder parallel auch mit Handy aufnehmen, dann könnten wir zumindest sagen, ob es am Mikrofon hängt.

Wenn’s am Mikrofon hängt kommt mir auch noch zusätzlich die Frage in den Kopf, was besser ist. Im Handy sind sicherlich noch irgendwelche Filter am werkeln, um das Mikrofon fürs Menschliche Ohr gut und sauber klingen zu lassen.

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