Feinstaub trotz weniger Autoverkehr ("Spiegel"-Kolumne)

Hier eine Kolumne bei spiegel.de zu den Feinstaubwerten währen des Corona-lockdowns:

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Während die Deutsche Umwelthilfe eine Stadt nach der anderen verklagte, weil sie angeblich zu wenig gegen die Vergiftung ihrer Bewohner unternahmen, lösten sich einige Probleme bereits von selbst. Die Autos wurden sauberer, der Schadstoffausstoß sank.

Probleme lösen sich aber nicht von selbst, solange der Mensch diesen Planeten besiedelt, braucht es für Problemlösungen Vorgaben oder Zwänge, aber immer Akteure. Autos werden nicht von allein ‘sauber’, die herkömmliche Auto-Industrie muß immer wieder dazu gezwungen werden, denn ohne derartige Zwänge fehlen ihr Gründe, irgendetwas ändern zu müssen.

Der Autor resümiert:

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Ich würde es nicht auf Platz eins der Prioritätenliste setzen, aber weniger Panikmache bei manchen Umweltthemen wäre für Deutschland gewiss kein Nachteil.

OK, - ob wir nun Corona veranstalten oder nicht, man sieht’s ja: der Feinstaub wird nicht weniger, denn er hat ja noch andere Ursachen als nur Autos. No shit Sherlock! Also können wir auch so weiterwursteln wie bisher.

Prima - das ist genau auf der Linie dieser ‘Argumentation’:

Rauchst, stirbst. Rauchst net, stirbst a. Also rauchst!

Da hat das ehemalige Nachrichtenmagazin™ sich ja wieder einmal selbst übertroffen… m(

Das stimmt @weef, und mit der

weniger Panikmache bei manchen Umweltthemen

gehe ich gewiss nicht d’accord, ich denke wir müssen da viel mehr machen als bisher! Sorry, wenn der Eindruck entstanden ist, weil ich den Artikel hier gefeatured habe!

Was mich – inhaltlich – überrascht hat, dass trotz reduziertem Verkehr die Feinstaubwerte nicht nach unten gehen. Jeder (?) hätte das erwartet weil ich zumindest den Verkehr und vor allem die Diesel-Verbrennung als Hauptgrund für die Feinstaubbelastung gesehen habe, bis auf ein paar Ausnahmen wie Silvesterfeuerwerk oder das Verbrennen von Gartenabfall.

Jetzt schaut es so aus als wäre das nicht so, oder zumindest nicht bei uns so, aus China wurde ja schon deutlich weniger Smog gemeldet. In Deutschland ist man sich noch nicht so einig, siehe z.B. auch Führt die Corona-Pandemie zu besserer Luft? - Wissen - SZ.de

Es kann ja nicht nur den Focus geben, der mit ‘Artikel’-schreiben Geld verdient.

Das Problem der Stäube ist, dass man hier ganz unterschiedliche Dinge wunderbar in einen Topf werfen kann. Wie beschreibt man z.B. Staub… Partikelmasse, Partikelanzahl, Partikelkonzentration, Abriebstaub, Kondensationsstaub, Stoffzusammensetzung…, viel zu komplex für die Nachrichten.
Den Ultrafeinstaub, der bis in die Zellen wandert und das Nervensystem beeinflusst, kann man schlecht bis gar nicht messen. Zehntausende Partikel < 0,1µm Durchmesser wiegen weniger als ein Partikel von 10µm, die Staubmasse ist also eigentlich recht egal. Und auch wenn die Umweltzonen und er Lockdown an der Partikelanzahl viel geändert haben, gibt es keinen handfesten, dauerhaft gemessenen Beweis dafür.

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