Mal schauen, wie es den Bienen geht? Für die Winterbehandlung werden auf einem weißen Brett, auch Windel genannt, die runtergefallenen Varroamilben gezählt. Dann noch einen Blick mit der Wärmekamera wo die Bienentraube hängt und die Träufelung der Oxalsäure kann beginnen. Die ist immer die letzte Behandlung im alten Jahr, um die Bienenvölker von den Varroamilben weitestens zu befreien. Im oberen Bild sehen wir 3 Dadantbeuten nebeneinander, die mittlere eine 10er, rechts und links daneben eine 12er Beute. Die Deckel aus Blech geben den Lilaton und die Holzbeute den Grünton. Gelb dann Rot und dann Weiß geben die Temperaturbereiche innerhalb der Bienentraube an. Die äußeren Bienen wandern immer zur Mitte der Traube, um sich und die anderen zu erwärmen. So schaffen die Bienen immer eine konstante Temperatur von 35 Grad Celscius, egal ob es draußen -20 Grad Celscius ist. Ein Wunder der Natur!
Lieber Clemens, liebe Interessenten!
Ich habe seit 2 Jahren ein Zusatzteil einer Linse, das ich auf mein Handy (iPhone) drauf stecke, wo das Ladekabel angedockt wird. Die Linse schaut nach vorne auf das Objekt und ich schaue auf dem Monitor das Ergebnis. Die amerikanische Firma Seek bietet so etwas an. Nach dem Verbinden mit dem IPhone wird mit einer App das Programm aufgerufen und es gibt viele farbliche Möglichkeiten, die Temperaturunterschiede zu sehen. Eine Temperaturanzeige zeigt auch die gemessene Temperatur an der Außenseite des wärmsten Punktes. Hier sehen wir eine 12er Dadantbeute von vorne mit Flugbrett und Blechdeckel oben drauf. Deutlich ist die Bienentraube linksseitig zu sehen. Die Aufnahme ist bei Außentemperaturen um die +3 Grad Celsius gemacht worden.
Während der Winterbehandlung wird der Deckel der Dadantbeute abgenommen und die Oxalsäure in die Gassen geträufelt. Auf diesem Wärmebild ist die Oberfläche mit den Rahmen als Lilahintergrund dargestellt. Die kleinen farblich absetzenden Farbtupfer sind einzelne Bienen, die aus den Wabengassen nach oben kamen. Leider musste ich die Doppelaktion alleine durchführen, Oxalsäure träufeln und Photos machen. Weitere Aufnahmen sind künftig mit Imker und Fotograf geplant.
Aufnahme von unten, ca. 40cm Abstand, perforierter Alu-Gitterboden; der bisherige Totenfall ist gut zu erkennen:
Aufnahme von oben kurz vor OS-3,5%-Träufelung:
(Anmerkung: die OS-Träufelung fand nicht an Frosttagen statt, obwohl es durch den unteren Temperaturwert den Anschein hat)
Zehn Tage später und 10K kälter: dieser hier steht am weitesten nördlich, die abgebildete Seite zeigt nach NNO, daher kühlt kalter Nord- und Ostwind hier am “effektivsten”.
Die Wand dieser Beute ist 25mm dick, man sieht den zusätzlichen Wärmeverlust an den dünneren Stellen der Griffmulde - und sie sitzen trotzdem immer noch in der Nähe der letzten Fluglochöffnung:
Hier hat sich was getan in Sachen Auflösung - und Preis. Dieser Wärmebild-Sensor kann mit 32x24 Punkten immerhin mehr als zehn mal so viel und kostet um die 60 bis 90 Euro (vgl. detaillierte Specs).
Interessant ist das Sichtfeld (engl.: field of view, FOV) von 110°×75°. Das ist ein starker Weitwinkel. Ich komme damit auf einen notwendigen Abstand von etwa 40cm, um die 110cm Länge einer Bienenkiste in vollem Umfang von oben zu erfassen. Dieser Abstand ließe sich durchaus realisieren, wenn das Wärmebildmodul im Giebel einer Dachkonstruktion von ca. 45cm Höhe eingebaut wäre. (Wäre nebenbei auch ein hübsches Spitzgiebeldach, von dem Zweigbruch, Blätter und Krähenessensreste - ich fand schon Hühnerknochen - vielleicht besser abrutschen als von meiner derzeitigen Flachgiebelvariante.)
Interessieren würden mich Eure Einschätzungen, ob dieser Sensor empfindlich und genau genug ist, um winterliche Heiztraube und sommerliches Brutnest durch die ca. 2cm dicke Holzdecke hindurch zu erfassen. Die technischen Angaben dazu schwanken bei verschiedenen Modulen von ±1° bis ±2,5°.
Und: Hat vielleicht jemand zufällig einen solchen Sensor rumliegen?